VIA CORDIS: Weg in die Mitte des Herzens und aus der Mitte des Herzens

 

"Das Herzensgebet ist ein spiritueller Übungsweg. Angestrebt ist es die eigene Wesensmitte zu finden und den Urgrund des SEINS an sich zu finden, zu erfahren. Dies ist nicht einfach so machbar, sondern ereignet sich auf dem spirituellen Übungs- und Klärungsweg etwa so,

wie wenn einem ein unvorhergesehenes Geschenk zukommt. Es geht darum, alle Gedanken und Bilder loszulassen und ganz offen zu

werden für den all-einen Seinsgrund. Diese Form des Gebets fördert das Mitgefühl für die Menschen und für die ganze Schöpfung. Der Weg des Herzens ist ein mantrischer Weg. Das heißt, ein Herzenswort (z.B. ein Wort aus den heiligen Schriften, ein Gottesname, usw.) wird wiederholt, bis dieses Wiederholen in ein wortloses Gebet des Schweigens hinein verklingt. Daher wird das Herzensgebet auch 'Schweigegebet' oder 'Ruhegebet' genannt." (Franz-Xaver Jans-Scheidegger)

 

Dieses zur Ruhe kommen, und doch in innerer, geistiger Aktivität zu sein, führt den Menschen auf einem spirituellen Weg ein Stück zu seiner von der Schöpfung für ihn oder sie vorgesehenen Aufgabe, zu seinem oder ihrem für ihn oder sie von Gott gedachtem Weg.

 

 

Warum HERZENSgebet

"Für mich stellen Liebe und Mitgefühl eine allgemeine, eine universelle Religion dar. Man braucht dafür keinen Tempel, keine Kirche, ja nicht einmal unbedingt einen Glauben, wenn man einfach nur versucht, ein menschliches Wesen zu sein, mit einem warmen Herzen und einem Lächeln, das genügt. "

Franz-Xaver Jans-Scheidegger

 

 

 

Oh mein Gott,

nimm alles von mir,

was mich hindert zu dir.


Oh mein Gott,

gib alles mir,

was mich fördert zu dir

 

Oh mein Gott,

nimm mich mir

und gib mich ganz zu eigen dir.

Niklaus von der Flüe

 

Der Weg

Die meisten spirituellen Wege führen uns in die Welt, zu den Menschen hin. Stille und Aktivität gehören zusammen, durchdringen einander und werden eins. Der Weg des Herzens ist ein Erfahrungsweg, der uns im Kern unseres Menschseins berührt und auch in Frage stellt. Der oder die Übende durchlebt einen Wandlungsprozess. Das Bewusstsein, mit allem und jedem in der Schöpfung verbunden zu sein, beginnt zu wachsen und den Übenden zu verändern. Das Aufmerksam sein nach Innen und Außen macht uns klarer, was unsere Aufgabe, unser WEG, innen wie außen, im Einklang mit der Schöpfung, sein soll.